Sonntag, 27. Juli 2014

Ein gutes halbes Jahr später...

... beende ich nach einem ausgiebigen Sonntagsfrühstück mit frischer Mirabellenmarmelade und würzigem Holsteiner Katenschinken meine Kreativpause, krame meine Kamera hervor und gehe bei schönstem Sommerwetter auf Fotojagd in den Garten. Es hat sich so einiges getan in diesem Jahr hinterm Haus.

Im Frühjahr beim alljährlichen Rückschnitt der Stauden und Gräser und der ersten Unkrautvernichtungstour stießen wir (mal wieder) auf unsere Rumpelecke, die das mittlerweile reichlich windschiefe Gartenhäuschen umwob, und mussten feststellen, dass es schönere Anblicke vom Wohnzimmerfenster aus gibt. Ausserdem wurde uns klar, dass wir aus dem ganzen Rückschnitt eine Menge Gartengold machen könnten. Aber dafür brauchten wir eine Ecke für den Kompost.

Nun ist ja ein Komposthaufen auch nicht wirklich der Hübscheste unter den Gartenbewohnern. Um das Nützliche mit dem Schönen zu verbinden, kam uns die Idee einer Sichtschutzwand, hinter der wir die zwei Kompostmieten geschickt verstecken konnten und die wir von vorn mit wildem Wein begrünen lassen wollten - für's Auge eben. Ich quengelte so lang, bis ich auch noch ein nettes breites Beet davor durchgesetzt hatte.

Nach drei Wochen Gras wegbuddeln, Winkel ausmessen, Hölzer ausrichten, Hülsen in den Boden treiben, Wände verschrauben und Wein pflanzen stand sie: unsere erste selbst aufgebaute Sichtschutzwand mit Tor zum Gartengold. Begleitet von "fachmännischen" Kommentaren, eingeklemmten Fingern und lautem Fluchen beim wiederholt schiefen Ausrichten des Tors bei strömendem Regen. Dahinter versteckt sich nun ein abgedeckter Haufen mit Grasabschnitten, zwei Kompostmieten und das schiefe Gartenhaus.

Orange und Lila - es blüht noch nicht alles


Blick von hinterm Tor in den Garten

Onkel Dagoberts Gold-Speicher

Der Wein kuschelt sich an die warme Wand.

Die Sonnenbraut war dankbar, in die Sonne zu dürfen. Der Busch über ihr am alten Standort spendete zuviel Schatten


Die neue Clematis will hoch hinaus, bisher aber ohne Blüte. Das ändert sich gerade...

Auch sonst hat sich einiges verändert. Aber eher ohne unser Zutun. Das Gräserbeet ist voll bis auf den letzten Millimeter. Das Rubrum fühlt sich offensichtlich sauwohl und hat sich mächtig viel Platz erobert. Dafür haben sich die Schafgarben zurückgezogen. Aber nach wie vor ist es eine riesige Insektenweide und wenn der Wind durch die Gräser streicht, gibts Futter für Augen und Ohren.

Gräser dicht an dicht


Mit intensiven Sommerfarben in warmen Rost-Tönen...
... und kühlem Blau, dass zur blauen Stunde (in der Dämmerung) seinem Namen alle Ehre macht...


... und wunderschöner Gartenkunst



Futter für Flügelschläger...


... und Hochhausfeeling

Auch die anderen Stauden im Garten haben sich prächtig entwickelt und langsam gestehe ich mir ein, dass Gelb im Garten doch super aussieht. Vor allem mit Lila und allen Orange- und Rottönen.








Und zwischen all den Pflanzen wuseln unsere beiden Kater ständig hin und her. Sie haben sich richtig gut bei uns eingelebt und nach anfänglichen Blessuren und wöchentlichen Tierarztbesuchen auch endlich begriffen, wie man sich hier gegenüber anderen Katzen, Füchsen, Mardern und anderem Getier behauptet. Leider auch gegenüber Mäusen und Vögeln - sie schleppen jede Nacht mindestens ein Opfer durch die Katzenklappe. Und entweder finden wir dann Federn oder Gebeine. Aber Hauptsache die Katzen sind gesund...

Mr. Murmel ist mittlerweile gross und gertenschlank und immer auf der Suche nach neuen Opfern...



... und tagsüber notorisch faul und müde.
Digga schreit immer nach uns, will ständig auf dem Arm durch den Garten getragen werden, und ist als Killer in the Tub bekannt.
Auch Schmetterlinge fühlen sich im Gräserbeet wohl.
Und auf dem Sommerflieder.
Und weil das alles hier so schön ist, hier noch ein bißchen was Hässliches!

Im Vorgarten ist in diesem Jahr unser Hausbaum die Nummer eins. Gerade war er über und über voll mit hellen Tulpenblüten. Und die Hortensie biegt sich unter ihrer Blütenpracht.



 
Der Sommer kann gern noch etwas bleiben! Auch wenn der Herbst schon die ersten Vorboten schickt...

Herbstanemone

Herbstaster


Euch allen schöne sonnige Ferientage, als Getränk empfehlen wir kalte Buttermilch mit Himbeeren!

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